Kreis Lörrach (pad). Die offene Bürolandschaft des zweiten Standorts des Landratsamts Lörrach ermöglicht es, dass jeder Mitarbeiter an einem Tag mehrere Arbeitsumgebungen nutzen kann. Bereiche, die sich –aufgrund fehlender Wände – sehr gut zum schnellen Austausch von Informationen eignen, können ebenso genutzt werden wie Bereiche, die für Besprechungen geeignet sind. Auch Möglichkeiten für den Rückzug, um konzentriert Konzepte zu erarbeiten oder sensible Gespräche zu führen, sind gegeben. Die sogenannte Zonierung der offenen Bürolandschaft wird durch unterschiedliches Mobiliar erreicht.
Offene Bürolandschaften ermöglichen es zudem, dass sich mehrere Personen einen Arbeitsplatz teilen. Durch den Trend zu einer höheren Teilzeitquote, stärkerer Nutzung von Homeoffice-Möglichkeiten, Nutzung von fortbildungs-, urlaubs-, außendienst- oder krankheitsbedingter Abwesenheitszeiten können die Räumlichkeiten effizienter belegt werden.
Bei der klassischen, konkreten Zuteilung von Einzelzimmern an Einzelpersonen konnten die vorgenannten Aspekte nicht gut genutzt werden, was in der Praxis oftmals dazu führte, dass abwesenheitsbedingt einerseits einige Räume abgeschlossen leer blieben, während zeitgleich andere Büros überbelegt waren.
Diese Probleme – so die Verwaltung – entfallen nun bei den offenen Bürolandschaften. Die im Rahmen der anstehenden Haushalts- und Stellenberatung (gerade auch im Sozialbereich) geplanten Stellenmehrungen können aufgrund der offenen Bürolandschaften im Neubau problemlos aufgefangen werden. Zusätzliche Räume müssen nicht länger angemietet werden.
In einer Darstellung der Kreisverwaltung heißt es: „Neben der Aufnahme von aktuellen Trends in der Arbeitswelt, wurde der Neubau so gestaltet, dass die Bürgerinnen und Bürger, die mit ihren sozialen Anliegen zu uns kommen, in offenen und freundlichen Räumlichkeiten empfangen werden.“
An der Infothek erfolgt die Einladung in einen neutralen Besprechungsraum. Die jeweiligen Sachbearbeiter haben aufgrund der Digitalisierung die Akten mithilfe eines Computers stets präsent.
Den Mitarbeitenden stehen moderne Arbeitsplätze in einer open-space-Umgebung zur Verfügung. „Diese bieten neben Raum für konzentriertes Arbeiten auch Bereiche für Austausch und Kommunikation“, heißt es in der Mitteilung.
1,47 Millionen Euro lässt sich der Landkreis Lörrach die Garten- und Landschaftsbauarbeiten beim zweiten Standort des Landratsamts kosten. Der Kreistag hat bei einer Gegenstimme den letzten großen Auftrag für den Bau an der Brombacher Straße vergeben: Das Gremium stimmte zu, dass das Hartheimer Bauunternehmen Joos die Garten- und Landschaftsbauarbeiten für 1,47 Millionen Euro übernimmt. Die Firma hatte das einzige Angebot auf die Ausschreibung eingereicht, lag damit aber nur 23 000 Euro über dem vorgesehenen Budget.
Nach Angaben der Verwaltung lag das Projekt bis zur Vollendung im Zeitplan: Der Gestaltungsspielraum bei Garten- und Landschaftsbau sei wegen ökologischer Aspekte und Vorgaben der Baugenehmigung gering gewesen. „Die Ausführung bewegt sich in engen Grenzen, es wird keinen Schnickschnack geben“, hieß es im Kreistag.
Unabhängig vom künftigen Bürokonzept des neuen Standorts an der Brombacher Straße bleiben das bestehende Landratsamt an der Palmstraße in der Lörracher Innenstadt mit den beiden Gebäude Haus 1 und Haus 2 sowie ein Gebäude im Entenbad 11-13 sanierungsbedürftig.
Sowohl eine energetische Erneuerung, insbesondere der Fenster, eine Sanierung des Dachs und Dämmung der Fassade als auch eine generelle Modernisierung stehen an.
Die Umgestaltung zu einer offenen Bürolandschaft an der Palmstraße bliebe im Zuge einer Modernisierung zu verwirklichen, heißt es aus der Verwaltung. Sie gibt zu bedenken, dass ohne Desk-Sharing weder das Haus 2 noch das Entenbad verkauft werden könnten. Es würden für diese Gebäude weiterhin die vollen Nebenkosten – zum Beispiel für Reinigung und Heizung – anfallen. Und: Eines Tages müssten die Gebäude ebenfalls saniert werden.